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Süßholz raspeln

Jeder kennt diese Redewendung. Doch was für eine Bewandtnis hat es mit ihr? Die Redewendung hat ihren Ursprung in der Süßholzwurzel, die vornehmlich in Westasien und im Mittelmeerraum wächst. Sie besitzt die 50-fache Süßkraft von Rohzucker und aus ihrem Extrakt wird die Lakritze gewonnen. In ihr sind 400 verschiedene Inhaltstoffe enthalten (z.B. Cumarine, Flavonoide, Polysaccharide, Glycyrrhizin). Damit ist die Süßholzwurzel aus der naturheilkundlichen Medizin nicht mehr wegzudenken. Ihre medizinische Wirkung war schon in der Antike bekannt. Die Ägypter des Altertums schätzten die Lakritze als Getränk. Sie soll auch zur Standardausrüstung der römischen Soldaten gezählt haben. Ein Süßholz-Tee hilft z. B. bei Krämpfen im Magen-Darm Trakt. Die Knolle ist für ihre angenehme Wirkung bei Heiserkeit und Husten bekannt und wirkt auswurffördernd (expektorierend) und sekretolytisch (schleimverflüssigend). Zudem wurde eine antibakterielle und antimykotische (gegen Pilze) Wirkung nachgewiesen. Süßholzwurzekextrakt findet sich als traditionell angewendetes Arzneimittel zur Schleimlösung im Bereich der Atemwege in Salmiakpastillen. Die berühmte Hildegard von Bingen schrieb der Süßholzwurzel sogar eine positive Wirkung auf die Stimmung zu. In der chinesischen Medizin ist sie nach wie vor ein Standardheilmittel. Es wird dort als Stärkungsmittel für das Herz eingesetzt sowie bei Geschwüren, Erkältungen und Hautunreinheiten verwendet.

Auffällig ist, dass sich um die Lakritze 2 Lager bilden: es gibt Menschen, die vergöttern Lakritze geradezu und andere wiederum, die sie nicht ausstehen können. Nur wenigen Menschen stehen ihr völlig gleichgültig gegenüber. In früherer Zeit, als es noch nicht so viele Süßigkeiten in Hülle und Fülle gab,  kaute man gerne auf einem Stückchen der süßen Wurzel. Die getrockneten Süßholzstangen wurden auch zur Zahnpflege benutzt, da beim Kauen das Holz am Ende stark ausfasert und so eine natürliche Zahnbürste formt. In den Niederlanden und Skandinavien ist Lakritze sehr verbreitet. Es wird zwischen süßem und salzigem Lakritz unterschieden. Im deutschen Sprachraum wird die Lakritze mundartlich oft Bärendreck genannt, was auf den Ulmer Süßwarenfabrikant Karl Bär zurückzuführen ist.

Verschiedene Studien haben einen ungünstigen Einfluss von Bestandteilen aus der Süßholzwurzel auf die embryonale Entwicklung aufgezeigt. Auch wenn die genauen Zusammenhänge bislang noch nicht geklärt sind, sollten Schwangere besser auf den Verzehr größerer Mengen lakritzhaltiger Produkte verzichten. Zudem kann Lakritze den Elektrolythaushalt des Körpers beeinflussen und zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Ödemen führen.

Obwohl derzeit noch keine gesetzlichen Höchstgrenzen für Glycyrrhizin festgelegt worden sind, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung vor übermäßigem Lakritzgenuss.

Übrigens: Im Film Goldrausch konnte der Schauspieler Charlie Chaplin seine Schuhe und Schnürsenkel essen, weil diese Requisiten aus Lakritze gefertigt waren. Das sollten Sie auch mal versuchen! Aber nicht zu oft wiederholen….Genuß in Maßen.

 

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